Chronik der Laserdisc (NTSC und PAL) 1978-2009
schwarz: Information zum Thema, rot: wichtige Meilensteine, lila: Niedergang der LD, blau: Randinformation
- 1958 Erfindung der Laserdisc-Technologie auf Basis einer transparenten Videodisc durch David Paul Gregg, patentiert 1961.
- 1965 Gregg gründet die Firma Gauss Electrophysics zur Entwicklung eines optischen Videodisc-Systems.
- 1968 die Movie-Company MCA/USA kauft Gauss Electrophysics und setzt die Entwicklung fort.
- 1970 Pioneer/Japan und Philips/Niederlande beginnen mit der Entwicklung eigener Videodisc-Systeme.
- 1970 MCA demonstriert seinen optischen "DRAW"(direct read after write)-Recorder.
- 1972 September: Vorstellung des optischen "VLP"-Systems (Video Langspeel Plaat) durch Philips/Niederlande.
- 1972 Dezember: Vorstellung des optischen "Disco-Vision"-Systems durch MCA/USA, die sich nun "MCA Disco-Vision" nennt.
- 1974 September: Philips und MCA verbünden sich und einigen sich auf einen gemeinsamen Standard, das "MCA and Philips Optical Videodisc System".
- 1975 Betamax: im Mai beginnt Sony mit der Vermarktung der allerersten Betamax-Videorekorder.
- 1975 nach einer von Philips und MCA in Berlin abgehaltenen Demo beschließt Pioneer/Japan, sich dem Philips/MCA-Standard
anzuschließen.
- 1976 VHS: im Oktober beginnt JVC in Japan mit der Vermarktung der allerersten VHS-Videorekorder.
- 1977 Sony zeigt auf der "Audio-Fair 1977" einen CD-Vorläufer (16 bit PCM Stereo, 44,1 kHz) auf Basis einer
Philips-Experimental-Laserdisc (ø 30cm).
- 1977 Oktober: Pioneer und MCA gründen gemeinsam die Firma Universal-Pioneer Corp. (= UPC).
- 1977 VHS: im Oktober beginnt JVC auch in den USA mit der Vermarktung der VHS-Videorekorder.
- 1978 Dezember: Markteinführung der Laserdisc durch die Philips-Tochter Magnavox in Atlanta/Georgia:
→ der erste NTSC-Laserdisc-Player für den US-Markt: "Magnavision VH-8000" kommt von Philips,
→ die ersten NTSC-Laserdiscs, genannt "DiscoVision", kommen von MCA, u.A. der Spielfilm "Jaws".
- 1979 Februar: UPC beginnt mit dem Verkauf ihres ersten Laserdisc-Players für den amerikanischen Markt, dem PR-7820
- 1979 Philips und Sony beschließen den zukünftigen CD-Standard,
Sonys Vorschlag (EFM, 16 bit PCM Stereo, 44,1kHz, ø 12cm) wird angenommen.
- 1979 Video2000: Grundig beginnt mit der Vermarktung der ersten Video2000-Rekorder.
- 1979 VHS: JVC beginnt in Europa mit der Vermarktung der ersten PAL-VHS-Videorekorder.
- 1980 April: der Laserdisc-Player-Bauer Pioneer beginnt nun auch mit der Produktion von Laserdiscs mit analogem Ton, genannt "LaserVision".
- 1980 Juni: UPC beginnt in Amerika mit dem Verkauf des Laserdisc-Players VP-1000, auch "Volksplayer" genannt.
- 1980 November: Pioneer, Philips, MCA und IBM gründen die "Laservision Association".
- 1981 Oktober: Pioneer verkauft den ersten NTSC-Laserdisc-Player für den japanischen Markt, den LD-1000.
- 1982 April: UPC wird 100%-Tochter von Pioneer und benennt sich in Pioneer Video Corp. (PVC) um.
- 1982 Allgemeine Einführung des CX-Rauschunterdrückungsverfahrens für den analogen Ton der Laserdiscs, bleibt auf NTSC-Laserdiscs bis 2007 Standard.
- 1982 Oktober: Pioneer beginnt mit dem Verkauf von Karaoke-Playern,
die japanische Karaokekette Daiichi-Kosho führt Anfang 1983 diese Player landesweit ein.
- 1982 die ersten PAL-Laserdisc-Player und PAL-Laserdiscs für Europa, noch mit analogem Stereo-Ton, genannt "Laservision", kommen auf den Markt.
- 1982 CD: die ersten CD mit digitalem PCM-Ton erscheinen (ihre Technik war vorher auf
Experimental-Laserdiscs entwickelt worden).
- 1983 November: der erste LD-Player mit Halbleiter-Laser anstelle des bis dahin üblichen Gas-Lasers kommt auf den Markt: der Pioneer LD-7000.
- 1983 Dezember: Sony kündigt seinen Einstieg ins LD-Geschäft an und verkauft ab April 1984 OEM-LD-Player von Pioneer
unter dem Namen "Lasermax".
- 1984 Juni: Für den Asiatisch-Pazifischen Markt wird auf japanisches Betreiben hin die "Laservision Association Pacific"
(LVAP) gegründet. 38 Firmen treten bei.
- 1984 September: Pioneer bringt den ersten LD/CD-Kombiplayer heraus, den CLD-9000
Zugleich wird optionaler digitaler Ton auf NTSC-Laserdiscs ermöglicht.
- 1985 die ersten NTSC-Laserdiscs mit zusätzlichem digitalem PCM-Ton (Ton wie auf CD) erscheinen.
Der bisherige Name "Laservision" wechselt zu "LaserDisc".
- 1985 Februar: Hitachi und Nihon Columbia beginnen OEM-Player von Pioneer zu verkaufen.
- 1985 März: Nihon Marantz beginnt mit dem Verkauf von OEM-Kombiplayern von Pioneer.
- 1985 Juni: Sony beginnt selbst entwickelte LD-Player zu verkaufen. Die Horizontalauflösung steigt von bisher 350 TVL auf 370 TVL.
- 1985 Juni: CIC, die die Rechte an Paramount und Universal besitzt, beschließt Filme auf LD herauszugeben - damit
unterstützen jetzt die 7 größten amerikanischen Filmverlage die Laserdisc.
CIC hatte zuvor nur die von der Nihon Victor Company entwickelten Medien VHS und VHD unterstützt.
- 1985 Video8: Sony beginnt mit der Vermarktung der ersten Video8-Videokameras "Handycam".
- 1985 November: Nippon-Gakki (jetzt: Yamaha) beginnt den von ihnen selbstentwickelten Player LV-X1 zu verkaufen.
Er kostet unter 100000 Yen und erreicht 400 TVL.
- 1986 Pioneer bringt den LD-S1 auf den Markt, den ersten Laserdisc-Player mit Digital Memory,
der damit Standbild auch bei CLV-Platten ermöglicht.
- 1986 die ersten PAL-Laserdiscs mit digitalem PCM-Ton (Ton wie auf CD) anstelle des analogen Stereo-Tons, erscheinen.
Der Name wechselt zu "Laserdisc".
- 1986 Oktober: Kuraray Toyoshima übernimmt VLP-Technik von Philips und beginnt in Japan mit der Produktion von LD.
- 1987 mehrere Produzenten bringen dünne 12cm-Laserdiscs (5 min Spielzeit) auf den Markt,
teils als reine Laserdisc "VSD", teils als CD/Laserdisc-Hybrid "CDV".
- 1987 Pioneer bringt den ersten LD/CDV/CD-Player heraus, den "CLD-1010", der auch die neuen kleinen Formate "VSD" und "CDV" (="CD-Video") abspielen kann.
- 1987 Matsushita Denki Sangyou bringt ebenfalls LD/CDV/CD-Player auf den japanischen Markt.
- 1987 manche LD-Produzenten versuchen durch Umbenennen der Laserdisc in "CD-Video" (20cm: "CD-V-EP", 30cm: "CD-V-LP") neue Marktanteile zu gewinnen.
- 1987 S-VHS: im April beginnt JVC mit der Vermarktung der ersten S-VHS-Rekorder. Anders als VHS bieten diese eine mit der Laserdisc vergleichbare Bildqualität.
- 1987 Mai: die Komplettausgabe der TV-Anime-Serie "Urusei yatsura" auf Laserdisc erscheint - die erste LD-Box.
- 1987 Sanyo Denki bringt den SLV-J1 heraus, den ersten LD-Player, der die zweiseitigen Laserdisks mit automatischem Seitenwechsel abspielen kann.
- 1987 Die ersten dünnen 20cm-Laserdiscs "LD Single" erscheinen in Japan (aus Polycarbonat, ältere Player benötigen zum Abspielen Dickenadapter).
- 1988 Pioneer bringt den LD-W1 heraus, den ersten LD-Player, der alle 4 Oberflächen von 2 zweiseitigen Laserdisks mit automatischem Seitenwechsel abspielen kann.
- 1989 Pioneer gibt den Namen "Laserdisc" zur allgemeinen Benutzung für alle kompatiblen Laserdisc-Formate frei.
- 1989 April: Toshiba EMI (jetzt: Toemi Media Solutions) beginnt mit der Produktion von Laserdiscs.
- 1989 Hi8: Sony beginnt mit der Vermarktung der ersten Hi8-Videokameras. Diese bieten dieselbe Bildqualität wie die Laserdisc oder S-VHS.
- 1989 Oktober: Pioneer und KDD (jetzt: KDDI) geben bekannt, dass sie gemeinsam eine wiederbeschreibbare Laserdisc entwickelt haben.
- 1989 November: CBS/SONY GROUP (jetzt: Sony Music Entertainment) beginnt im Shizuoka Production Center mit der LD-Produktion.
- 1989 Dezember: die LD-ROM wird erstmalig vorgestellt, eine LD mit digitalen Daten, z.B. Spiel-Software, anstelle des digitalen Tons.
- 1990 Februar: Philips gibt die Umbenennung des bisher als "Laservision Disc" bekannten Systems zu "Laserdisc System" bekannt.
- 1991 August: die kumulierte LD-Gesamtproduktion von Pioneer allein überschreitet die 100-Millionen-Grenze.
- 1992 das Format der dünnen 12cm-Laserdiscs wird praktisch eingestellt, statt dessen beginnt in Japan das dünne 20cm-Laserdisc-Format "LD-Single" zu boomen.
- 1993 August: Pioneer beginnt mit dem Verkauf seiner LD-ROM-Player "LaserActive".
- 1993 Oktober: der bis dahin in Japan verbotene kommerzielle Verleih von Laserdiscs wird freigegeben.
- 1995 Januar: die erste NTSC-Laserdisc mit Dolby Digital 5.1 erscheint am 31. Januar 1995 (Output via AC-3 RF): "Clear and Present Danger".
- 1996 Pioneer bringt den CLD-D925 heraus, gilt als bester PAL/NTSC-Kombiplayer (mit Toslink, AC-3 RF, Digital Memory, autom. Seitenwechsel).
- 1996 In Deutschland erscheint die erste PALplus-Laserdisc: "Mikrokosmos - das Volk der Gräser" (VCL/Carolco Home Video).
- 1996 In Korea erscheint der erste VCD/LD-Kombiplayer (VCD bitte nicht mit CDV verwechseln!), der Samsung DV 7620KV.
- 1996 DVD: im November werden die ersten DVD-Player (für NTSC) von Toshiba und Matsushita in Japan verkauft.
- 1996 November: drei Wochen nach dem ersten DVD-Player erscheint in Japan der erste DVD/LD-Kombiplayer, der Pioneer DVL-700.
- 1997 Januar: die erste NTSC-Laserdisc mit DTS 5.1 (Digital Theatre Sound) erscheint am 15. Januar 1997 (Output via Toslink): "Jurassic Park".
- 1997 DVD: im März verkauft Toshiba die ersten DVD-Player in den USA; bis Jahresende ca. 350000 verkauft
(neue LD-Player nur noch 48000 im selben Zeitraum).
- 1998 DVD: im August erscheint die erste DVD mit DTS 5.1 "offiziell", tatsächlich verzögert sich die erste Auslieferung bis Frühjahr 1999.
- 1998 DVD: im Oktober werden die ersten DVD-Player und DVD für das PAL-System in Europa angeboten.
- 1999 DVD: im Februar erreichen die allerersten DVD-Player Australien.
- 1999 Herbst: in den USA übersteigt die Zahl der vorhandenen DVD-Player erstmals die Zahl der vorhandenen LD-Player (ca. 2 Millionen).
- 1999 Mitsubishi stellt die LD-Player-Produktion ein und bald darauf auch die Laserdisc-Produktion.
- 1999 Pioneer beendet die Produktion von PAL-Laserdiscs.
- 2000 Januar: eine der letzten PAL-Laserdiscs mit einem Kinofilm erscheint am 6. Januar 2000: "Ennemi d'État".
- 2000 April: die erste NTSC-Laserdisc mit Dolby Digital EX 6.1 (Weltneuheit DDEX) erscheint am 7. April 2000: "Star Wars - The Phantom Menace".
- 2000 September: Kuraray beendet die LD-Produktion.
- 2001 September: die letzte NTSC-Laserdisc mit einem Kinofilm erscheint am 21. September 2001: "Tokyo Raiders".
- 2002 Pioneer erklärt offiziell das "Ende der Laserdisc-Ära", baut und liefert aber einige wenige LD-Player-Modelle
in kleinen Stückzahlen weiter.
- 2003 April: die Pioneer Video Corporation (PVC) wird aufgeteilt, die Laserdisc-Produktion bei Pioneer wird vollends eingestellt.
- 2004 März: die letzte 30cm-Laserdisc:
die letzte Produktionslinie schließt bei Columbia Music Entertainment, bis dahin waren noch Musikaufnahmen erschienen.
- 2007 März: die letzte 20cm-Laserdisc:
Die allerletzte Produktionslinie für Laserdiscs (nur 20cm-LD-Singles) schließt bei Memory-Tech.
→ Die zu allerletzt produzierte LD Single war "Kanazawa no ame" von Miyuki Kawanaka (Enka, Karaoke), das Releasedatum war der 20. Mai 2007.
- 2009 Pioneer: die letzten Laserdisc-Player: die letzten 3000 LD-Player werden von Pioneer produziert und verkauft, es sind die Modelle
→ DVL-919 (LD/DVD/CD), CLD-R5 (LD/CD),
DVL-K88 (LD/DVD/CD/Karaoke) und DVK-900 (LD/DVD/CD/Karaoke-Komplettsystem).
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insbesondere aus der japanischen Wikipedia.