Audiosignale auf der Laserdisc

Eine Besonderheit der Laserdiscs ist der erstklassige analoge HiFi-Stereo-Ton (max. 75 dB Signal/Noise): der linke und rechte FM-Kanal sind getrennt gespeichert (da gibt es praktisch kein Übersprechen von links nach rechts) und obendrein wird dort seit 1982 in der Regel das Rauschunterdrückungsverfahren "CX" angewendet.

Und der seit 1985 auf den meisten Laserdiscs vorhandene digitale PCM-2.0-Ton (nach Redbook-Standard und mit EFM) ist mit der gepriesenen CD-Qualität identisch und bietet zwei unkomprimierte 16-bit-Linear-PCM-Kanäle mit 44.1 kHz-Samplingrate. Die gleichzeitige Verfügbarkeit von analogen und digitalen Tonspuren kommt nur bei den 30cm und 20cm großen NTSC-Laserdiscs vor und ist dort seit 1985 üblich. PAL-Laserdiscs enthalten entweder nur analoge oder, ebenfalls seit 1985, nur digitale Tonspuren. Die kleinen 12cm-Laserdiscs sowohl in NTSC als auch in PAL enthalten nur digitale Tonspuren. Sowohl die analogen als auch die digitalen Soundtracks der Laserdiscs enthalten in vielen Fällen gar kein simples Stereo, sondern eines, in das auf analogem Wege ein zusätzlicher Center-Kanal sowie ein Surround-Kanal hineingematrixt wurden, manchmal als DTS STEREO, manchmal als Ultra Stereo, manchmal als Chace Surround Stereo, meistens jedoch als Dolby-Surround .

Zusammenhang zwischen den analogen und digitalen Tonspuren auf der Laserdisc,
und dem, was davon an welchen Tonausgängen des Players herauskommt:



Moderne NTSC/PAL-Kombiplayer wie z.B. der Pioneer CLD-D925 können sämtliche oben genannten Laserdisc-Varianten abspielen, bei älteren Playern gibt es teilweise Einschränkungen. Die Einstellung auf wahlweise die linken oder rechten Tonspuren wird gebraucht bei Karaoke, wo oft auf der einen Tonspur ein Sänger mit drauf ist und auf der anderen nicht, und natürlich auch bei bilingualen Ausgaben, wo links und rechts verschiedene Sprachen vorliegen, jeweils in Mono. Bei den bilingualen Laserdiscs mit sowohl analogen und digitalen Tonspuren ist es dagegen üblich, die Originalsprache in Stereo in den Digitalspuren, und die synchronisierte Version in Stereo in den Analogspuren unterzubringen. Da es Platten gibt, bei denen nur an den Analogausgängen die gewünschte Tonspur (oder überhaupt etwas) erscheint, und andererseits auch Platten, bei denen nur am Digitalausgang (optisch oder koaxial) die gewünschte Tonspur erscheint, und im Falle, dass Dolby Digital 5.1 auf der Platte vorhanden ist, das Signal nur am "AC3 RF" Ausgang erscheint, ist es ratsam, Laserdisc-Player über alle drei Anschlussarten (analog, digital und AC3RF) am AV-Receiver anzuschließen, damit man alle evtl. vorhandenen Tonspuren auch hören kann.

Bei der HDVS Videodisc sind keine analogen, sondern nur 2 digitale Tonspuren (je 48kHz/16 bit) vorhanden. Bei der MUSE HiVision Laserdisc sind entweder 2 digitale Tonspuren (je 48kHz/16 bit) oder 4 digitale Tonspuren (je 32kHz/12 bit) vorhanden. Die 4-Tonspuren-Variante (LPCM 4.0) kann mit Left/Center/Right/Surround Kinosound erzeugen.

Als digitalen Audio-Output gab es bei einzelnen Playern ursprünglich einen elektrischen EFM-Ausgang (Eight-to-Fourteen Modulation), und zwar als fünfpolige DIN-Buchse, aber etwa 1986 begannen die Player-Hersteller, den EFM-Demodulator gleich in den Player einzubauen, und so kam dann die auch von den heutigen DVD-Playern bekannte optische Toslink-Buchse und auch die elektrische Coaxial-Buchse in Gebrauch - dort erscheint je nach der abgespielten Laserdisc entweder LPCM 2.0 (als Stereo oder als Dolby Surround), oder DTS 5.1 (diese Platten sind rar), oder gar nichts, und zwar dann, wenn die Platte sehr alt ist und nur analogen Ton enthält! Der analoge Ton der Laserdiscs (sofern vorhanden) erscheint nämlich ausschließlich am analogen Ausgang - entweder an den bekannten weißen und roten Cinch-Buchsen, oder integriert in der SCART-Buchse. Die meisten Player können zwar so eingestellt werden, dass der digitale Ton ins Analoge konvertiert an den Analog-Ausgängen erscheint - aber nicht umgekehrt.

Da es auf der Laserdisc weder beim analogen noch beim digitalen Stereoton Übersprechprobleme zwischen den Tonkanälen gibt, können anstelle von Stereo auch zwei ganz verschiedene Mono-Tonspuren aufgezeichnet sein, die vom Player auch einzeln angewählt werden können, z.B. zwei verschiedene Sprachen, oder bei Karaoke-Platten das Lied einmal mit und einmal ohne Sänger. NTSC-Laserdiscs verfügen meist sowohl über analoge als auch über digitale Tonspuren - daher ist es bei zweiprachigen NTSC-Laserdiscs üblich, dass der Analogton die eine Sprache und der Digitalton die andere Sprache liefert - so können beide Sprachversionen volles Stereo oder Dolby Surround bieten.

Sollte die Laserdisc auch Dolby Digital 5.1 oder Dolby Digital EX (6.1) Ton enthalten, so erscheint dieser allerdings nicht am Digitalton-Ausgang, sondern ausschließlich als 2,88-MHz-FM-Signal an einer extra Cinch-Buchse, die mit "AC-3 RF Out" beschriftet ist. Nicht alle LD-Player besitzen diesen Ausgang. Wenn der angeschlossene AV-Receiver keinen AC-3 RF Eingang aufweist, muß ein separater RF-Demodulator zwischen den Player und den AV-Receiver geschaltet werden, um aus "AC-3 RF" das 384-kbps-Dolby-Digital-Toslink-Signal für den AV-Receiver zu gewinnen.

Hinweis: Dolby Surround ist ein geschütztes Warenzeichen der Dolby Laboratories, CX ein geschütztes Warenzeichen der CBS Laboratories.