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Esperanto vertieft grammatisches Verständnis und motiviert zum Erlernen weiterer Sprachen

Da ein wesentlicher Fokus beim Esperantolernen auf dem Vertiefen des Verständnisses der Grammatik der EIGENEN Sprache liegt, geht ein Kind nach dem Erwerb von Esperantokenntnissen bestens gerüstet an das Erlernen weiterer Fremdsprachen heran: es weiß dann nämlich genau zwischen Adjektiven und Adverbien zu unterscheiden, kennt die Verwendung von Partizipien, weiß wo ein Akkusativ gebraucht wird, usw.

Es handelt sich hier nicht um mein Wunschdenken, sondern vielmehr um die natürliche Folge des Esperantolernens: da Esperanto in seinen Wort-Endungen ja schließlich die genauen grammatischen Beziehungen zwischen den einzelnen Wörtern im Satz reflektiert, kann man keinen richtigen Esperanto-Satz produzieren, wenn man nicht vorher die Grammatik des auszudrückenden Satzes verstanden hat. Auch Verbalaspekte und andere Differenzierungen sowohl der Verbaussagen als auch der genauen Wortbedeutungen von Substantiven, Adjektiven und Adverbien werden in Esperanto durch Einfügen von wohldefinierten Wortbildungselementen konstruiert und sind Esperanto-Sprechern daher besonders bewusst ...

Hier sei auf die vielen Schulversuche mit Esperanto hingewiesen, die im letzten Jahrhundert in vielen verschiedenen Ländern durchgeführt wurden und immer wieder aufs Neue den Wert des Esperanto-Lernens bestätigt haben. Eine interessante Zusammenstellung dieser Versuche existiert in der englischsprachigen Wikipedia:

Zitat aus der englischsprachigen Wikipedia (vom 2. März 2010, aktuellen Stand siehe: Wikipedia: Esperanto - Language Acquisition)

Four primary schools in Britain, with some 230 pupils, are currently following a course in "propedeutic Esperanto"—that is, instruction in Esperanto to raise language awareness and accelerate subsequent learning of foreign languages—under the supervision of the University of Manchester.[32] Studies have been conducted in New Zealand,[33] United States,[34][35][36] Germany,[37] Italy[38] and Australia.[39] The results of these studies were favorable and demonstrated that studying Esperanto before another foreign language expedites the acquisition of the other, natural, language. This appears to be because learning subsequent foreign languages is easier than learning one's first, while the use of a grammatically simple and culturally flexible auxiliary language like Esperanto lessens the first-language learning hurdle. In one study,[40] a group of European secondary school students studied Esperanto for one year, then French for three years, and ended up with a significantly better command of French than a control group, who studied French for all four years. Similar results have been found for other combinations of native and second languages, as well as for arrangements in which the course of study was reduced to two years, of which six months is spent learning Esperanto.[41]
zugehörige Quellenhinweise im Wikipedia-Artikel:
[32] ^ Springboard to Languages
[33] ^ Report: Article in Enciklopedio de Esperanto, volume I, p.436, on the pedagogic value of Esperanto.
[34] ^ Report: Christian Rudmick, The Wellesley College Danish-Esperanto experiment.
[35] ^ Report: Edward Thorndike, Language Learning. Bureau of Publications of Teachers College, 1933. Interlingua.org
[36] ^ Helen S. Eaton, "The Educational Value of an Artificial Language." The Modern Language Journal, #12, pp. 87-94 (1927). Blackwellpublishing.com
[37] ^ Protocols of the annual November meetings in Paderborn "Laborkonferencoj: Interlingvistiko en Scienco kaj Klerigo" (Working conference: Interlinguistics in Science and Education), which can be obtained from the Institute of Pedagogic Cybernetics in Paderborn. Also in the works by Frank, Lobin, Geisler, and Meder.
[38] ^ Study International Language (known as Esperanto) Commission, Interministerial Decree April 29/October 5, 1993, Italian ministry of public instruction.
[39] ^ Study Monash University EKPAROLI project home page
[40] ^ Williams, N. (1965) 'A language teaching experiment', Canadian Modern Language Review 22.1: 26-28
[41] ^ home (same as [39])

In vielen der dort erwähnten Schulversuche wurden Klassen zweigeteilt: in eine Gruppe, die zuerst etwa ein Jahr lang Esperanto und erst danach die eigentliche Zielsprache, z.B. Englisch, drei Jahre lang gelernt hat, während die andere Gruppe sofort mit dem Erlernen der Zielsprache begann und diese vier Jahre lang lernte. Danach wurden die sprachlichen Leistungen der Schüler beider Gruppen ausschließlich in der Zielsprache bewertet - also z.B. in Englisch. In allen Fällen zeigte sich in der "Esperanto-Gruppe" eine bessere Leistung in der Zielsprache, obwohl sie ein Jahr weniger Unterricht in der Zielsprache gehabt hatte als die andere Gruppe!

In Esperantosprecher-Kreisen, z.B. an den in vielen Städten vorhandenen Stammtischen, wo sich Esperanto-Sprechende ab und zu treffen, um ihre Sprache praktisch zu üben (die Jugend "chattet" und "skypt" eher), kann regelmäßig ein überdurchschnittlich hohes Interesse am Erlernen weiterer Fremdsprachen beobachtet werden - teilweise sind es natürlich genau die sowieso schon immer an Fremdsprachen besonders interessiert gewesenen Leute, die sich schließlich (auch) an einem Esperanto-Stammtisch einfinden, teilweise sind sie aber auch erst durch ihren eigenen Erfolg beim Esperanto-Lernen auf den "Geschmack" am Fremdsprachenlernen überhaupt gekommen.

Ergebnis:
Die rationale und systematische Struktur der Esperanto-Grammatik vermittelt den Esperanto-Lernenden eine klare Sicht auf grammatische Zusammenhänge und verhilft den Lernenden auch zu einem vertieften Verständnis der grammatischen Strukturen der eigenen Muttersprache. Was wiederum das Erlernen weiterer Fremdsprachen deutlich beschleunigt.

Durch Esperanto wird Kindern (und Älteren) nicht nur ein solides Grammatikverständnis vermittelt, sondern es wird ihnen - gerade durch den schnellen Lernerfolg - auch die Angst vor dem Fremdsprachen-Lernen insgesamt genommen und das Vertrauen in die eigenen sprachlichen Fähigkeiten gestärkt.


Offene Frage an unsere Kultusminister:

Nachdem Esperanto nun während der letzten 90 Jahre seine hervorragenden propädeutischen Eigenschaften in immer neuen Schulversuchen wieder und wieder unter Beweis gestellt hat, wie lange wird es denn noch dauern, bis endlich mal jemand Nägel mit Köpfen macht und unsere Kinder durch die allgemeine Einführung von Esperanto in den Grundschulunterricht (z.B. in der 4. Klasse) besser auf das im Gymnasium notwendige Fremdsprachenlernen vorbereitet?


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