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Kurzgefasst: die AX Computer
1988-1993   (Japan)



das einheitliche
AX-Logo
   
ein Sharp AX386-FH4 mit CPU Intel 80386 / 16MHz von 1988 (Foto © Sharp, aus dem Originalprospekt)

Die AX-Computer waren der erste ernsthafte Versuch, IBM-Kompatible in Japan zu vermarkten. Dazu wurde eine spezielle EGA-Graphikkarte, genannt "JEGA" (Japanese EGA) entwickelt, die mit viel zusätzlich vorhandenem ROM und einem speziellen Zeichengenerator Hardware-Unterstützung für Japanisch im Textmodus bot und so Applikationen, die an den neuen AX-Standard angepasst waren, das Laufen auf IBM-Kompatiblen ermöglichte. Außerdem benötigt ein AX-Rechner für den Japanisch-Betrieb ein spezielles AX-Keyboard, das identisch ist mit einem amerikanischen 101-Tasten-Keyboard - plus 5 Zusatztasten. Die JEGA-Karte war im "IBM-Modus" EGA-kompatibel (mit 640×350 Pixeln), im japanischen AX-Modus dagegen nicht, denn da wurde das alternative AX-BIOS für Japanisch aktiviert, das wegen der filigranen japanischen Schriftzeichen eine höhere Bildschirmauflösung (640×480 Pixel) verwendete (dieser Modus war jedoch trotz "VGA-Auflösung" nicht VGA-kompatibel). Da sich just zu dieser Zeit die VGA-Karten verbreiteten und die EGA-Karten "ausstarben", folgte nach JEGA die Emulation des japanischen JEGA-Modus auf einer VGA-Karte, die "JVGA" oder "AX-VGA" genannt wurde, und zwar gab es da eine Version ähnlich der JEGA-Karte mit voller Hardware-Unterstützung und AX-BIOS auf der Graphikkarte, die AX-VGA/H genannt wurde, und alternativ auch eine Version mit einer normalen VGA-Karte plus einer Software-Emulation, die AX-VGA/S genannt wurde (von der letzteren existierten zwei Unterversionen, und zwar eine, die alles Japanische per Software emulierte, und eine andere, die noch ein zusätzliches Kanji-ROM mit dem japanischen Zeichensatz benötigte).

Die AX-Computer hatten kaum Fuß gefasst, als sie von der DOS/V-Welle überrollt wurden und so wieder vom Markt verschwanden - DOS/V löst das Japanisch-Problem auf der Basis einer Standard-VGA-Karte allein durch Software (ähnlich AX-VGA/S ohne Kanji-ROM), bietet aber auch im Japanisch-Modus die vollen Möglichkeiten des VGA-Standards - ohne JEGA/JVGA-bedingte Einschränkungen und ohne ein spezielles Japanisch-Keyboard. Der neue DOS/V-Standard - insbesondere die Schnittstelle zwischen einem japanischen Anwendungsprogramm und dem Betriebssystem - ist verschieden vom AX-Standard: an DOS/V angepasste japanische Programme können daher nicht auf einem AX-Computer laufen und umgekehrt.


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