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Kurzgefasst: die Fujitsu FM-Towns Familie
1989-1997   (Japan)



ein Fujitsu FM-Towns mit CPU Intel 80386dx / 16MHz von 1989 (Foto © Fujitsu, aus dem Originalprospekt)

Diese für Multimedia-Anwendungen ausgelegten Computer waren weltweit die ersten PC mit einem eingebauten CD-ROM Laufwerk. Die Fujitsu FM-Towns basieren auf der Intel 80386 CPU, sind aber - teilweise - inkompatibel mit der Fujitsu-eigenen FM R Familie und müssen daher als eigene PC-Familie angesehen werden. Es existierte aber eine MSDOS V3.1-Emulator-Software, mit der FMR-50-Programme auf dem FM-Towns zum Laufen gebracht werden konnten. Die Graphikfähigkeiten liegen etwas unter der der Sharp X68000-Familie, jedoch konnten auch auf diese Plattform viele Spiele erfolgreich portiert werden.

Siehe auch meinen Entwurf einer Modellübersicht zur Fujitsu-FM-Towns-Familie.

Technische Daten des Erstmodells:
CPU:80386dx/16MHz
RAM: "model 1": Hauptspeicher 1 MiB, "model 2": Hauptspeicher 2 MiB; in jedem Fall aufrüstbar bis max. 6 MiB,
VideoRAM: 512 KiB, Sprite-RAM 128 KiB, PCM-RAM 64 KiB, Static RAM 8 KiB.
ROM:System-ROM 256 KiB, OS-ROM 512 KiB, Kanji-ROM 256 KiB, Wörterbuch-ROM 512 KiB.
Grafik: 640×480 mit 256 Farben aus 16 Millionen Farben, oder
640×480 mit 16 Farben aus 4096 Farben, oder
640×400 mit 16 Farben aus 4096 Farben, ein in Japan verbreiteter Standardmodus, oder
320×240 mit 32768 Farben gleichzeitig, oder
360×240 mit 32768 Farben gleichzeitig (mit Overscan )
Sound:Yamaha YM2612 und RF5C68: 6-Kanal-FM, 8-Kanal-PCM (Stereo-Ausgang)
Floppylaufwerk:"model 1": ein, "model 2": zwei 90mm-Laufwerke (2HD/2DD): 1232-KiB (jap. Standard) oder 640-KiB
CDROM-Laufwerk:bis zu 540 MB (auch das Abspielen von Audio CD möglich)
Schnittstellen:Parallel, RS232C, Joystick, Maus, Analog-RGB, Mikrophon, Kopfhörer, Anschluss für ext.Floppylaufwerk
Es ist möglich, außen ein drittes (z.B. ein 133mm-) Floppylaufwerk anzuschließen.

Wie bei mehreren anderen japanischen PC-Familien können auch beim FM-Towns durch zwei unabhängig arbeitende Graphik-Controller zwei verschiedene Screens im VRAM einander überlagert werden, um z.B. ein buntes Bild in 32768 Farben mit 320×240 Pixeln partiell mit Inhalten aus einer 640x480-Pixel-Screen (z.B. Beschriftungen) zu kombinieren - die höheraufgelösten Inhalte können dann halt nur 16 wählbare Farben nutzen (der 256-Farben-Modus würde schon allein das ganze VRAM belegen).

Der FM-Towns hatte 1989 die ältere 8-bit-Multimedia-Computerfamilie "FM77AV" (CPU 6809 / 2MHz) von Fujitsu abgelöst. Für den FM-Towns war ein eigenes Betriebssystem entwickelt worden, das "Towns-OS", später konnte man auch eine speziell angepasste Version von "MS-Windows 3.1 für FM-Towns" kaufen. Es erschienen nacheinander verschiedene FM-Towns-Modelle (siehe unten), und auch eine (relativ) preiswerte Spielkonsolen-artige Abwandlung des FM-Towns namens "Marty" wurde von Fujitsu herausgebracht - diese allerdings zeigte immer wieder Kompatibilitätsprobleme bei verschiedenen Spielen. 1995 erschien sogar auch ein FM-Towns-Laptop. Und Ende 1995 kam dann noch eine PCI-Einschubkarte für die DOS/V-kompatible FMV-Serie von Fujitsu heraus, die es erlaubte, Towns-Software auf einem FMV-Computer laufen zu lassen: dies wurde "FMV-Towns" genannt.

Da aber die Graphik- und Soundmöglichkeiten der Industriestandard-PC dank austauschbarer Graphikkarten immer besser wurden und bald den FM-Towns hinter sich ließen, wurden nach und nach immer mehr japanische Spiele auf die DOS/V-Plattform portiert und der FM-Towns verlor merklich an Kundeninteresse. Die Produktion des FM-Towns wurde schließlich 1997 eingestellt.


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