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Die vier Möglichkeiten, ein Display mit dem QL zu verbinden

Da der QL mit einem RF-Modulator ausgestattet war (die europäischen Modelle waren für PAL, das amerikanische Modell für NTSC ausgelegt), konnte man ihn auch mit einem Fernseher über den Antenneneingang verbinden, man blieb dann aber besser bei der niedrigen Graphik-Auflösung mit 256x256 Pixeln (mit acht Farben) bzw. 42 Zeichen x 25 Zeilen Textdarstellung, da die Buchstaben in der hohen Graphik-Auflösung auf den meisten Farbfernsehern nur schwer lesbar gewesen wären. Wenn man dagegen einen Videomonitor oder gar einen Computermonitor mit Digital-RGB-Anschluss besaß, konnte man ihn ebenfalls an den QL anschließen und so die damals beachtliche Graphik-Auflösung von 512 x 256 Pixeln (mit vier Farben: schwarz/rot/grün/weiß) bzw. 85 Zeichen in 25 Zeilen Textdarstellung genießen. Übrigens bot der gleichzeitig mit dem QL erschienene Apple MacIntosh kaum mehr Auflösung, nämlich 512 x 342 Pixel, dies jedoch nur in schwarz/weiß - und in einer ganz anderen Preiskategorie.

Das beste Bild erhält man mit einem Digital-RGB-Farbmonitor, aber auch ein farbiges Videomonitorbild bzw. Fernsehbild über den Composite-Video-Anschluss kann akzeptabel sein. Monochrome Videomonitoren bieten wiederum ein gestochen scharfes Bild (da bei ihnen die Phosphorschicht nicht in Farbtripel unterteilt, sondern homogen ist), aber es fehlt ihnen halt die Farbe. Trotzdem habe ich damals die 4-Graustufen-Darstellung auf solchen Monochrom-Monitoren sehr geschätzt, und preiswert waren sie obendrein. Die mit Abstand schlechteste Bildqualität erzielt man bei Anschluss des QL über das Antennenkabel an einem Fernseher - diese Konfiguration sollte man möglichst vermeiden.

Antennensignal (RF)
für einen Fernseher
Composite-Video farbig
für einen Videomonitor
Composite-Video monochrom
für einen Videomonitor
Digital-RGB
für einen RGB-Monitor
oder
4 oder 8 Farben
oder
4 oder 8 Farben
oder
4 oder 8 Helligkeiten
oder
4 oder 8 Farben
Blick frontal auf den Stecker, der dann in den QL gesteckt wird:

1=RF-Signal,
2=Abschirmung/Masse

1=Video/farbig, 2=Masse, 3=Video/grau, 4=CompSync, 5=HoriSync, 6=grün, 7=rot, 8=blau
oder
Vorsicht: es gibt verschiedene 8-polige DIN-Stecker: bei diesem liegen die 7 äußeren Pins in 45°-Abständen auf einem Kreis, diese Variante wird auch 270°-Typ genannt.
Achtung: Digital-RGB verwendet 0V/5V-Signalpegel, das heute üblicherweise genutzte Analog-RGB dagegen 0,7V-Pegel (Peak-to-Peak).

Beim Kombi-Monitoranschluss am QL fiel mir schon kurz nachdem ich ihn gekauft hatte, auf, dass es dort - neben den RGB-Anschlüssen - ZWEI getrennte Composite-Video-Ausgänge gibt. Das hat folgenden Grund: die vier Farben bzw. acht Farben des QL sehen zwar auf einem Farbmonitor sehr schön aus, bei der Wiedergabe auf einem monochromen Monitor haben jedoch manche von den Farben sehr ähnliche Helligkeiten und sind dann nur noch schwer zu unterscheiden. Daher gibt der QL zwei getrennte Composite-Video-Signale aus, eins für Farbmonitore und eins für Monochrom-Monitore - im letzteren Signal erscheinen die verschiedenen "Farben" als GLEICH-abgestufte Helligkeitswerte und sind dann gut voneinander zu unterscheiden.

Übrigens habe ich meinen QL auch einmal erfolgreich an den Digital-RGB-Monitor angeschlossen, der an der CGA-Graphikkarte meines IBM PC XT lief (habe leider den Hersteller und Typ des Monitors vergessen), und dabei fiel mir auf, dass an diesem Monitor hinten ein Umschalter für das Synchronsignal (positiv - negativ) vorhanden war - und siehe da, der QL benötigte tatsächlich genau die andere Schalterstellung als der IBM ! Wie ich danach in der Bedienungsanleitung des Monitors lesen konnte, war damals offenbar die CGA-Graphikkarte des IBM PC der "Exot", denn genau für diese war der Schalter extra eingebaut worden, die anderen "normalen" Computer scheinen damals wie der QL synchronisiert zu haben ...

Praktischer Tipp zum Anschluss des QL an einen Videomonitor oder Fernseher: Anstelle der damaligen Originalkabel kann man auch ein etwas moderneres Kabel mit einem 5-poligen DIN-Rundstecker auf der einen Seite und 4 Cinch-Steckern auf der anderen Seite verwenden. Der 5-polige DIN-Stecker passt in den Kombi-Monitoranschluss des QL, und wenn man den gelb gekennzeichneten Cinch-Stecker in die gelbe Video-Eingangsbuchse des Monitors oder Fernsehers steckt, bekommt man das Graustufenbild, wenn man den schwarz gekennzeichneten Cinch-Stecker hineinsteckt, das farbige Bild. Umso kürzer das Kabel ist, und umso besser es abgeschirmt ist, desto besser die Bildqualität.


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